Niederlagen Triple

Als Bochum gestern - nach der glücklichen Siegoption in Nürnberg rechnete man sogar noch mit dem Aufstiegsplatz -  1-2 verloren hatte, bekamen die notorischen Bochumpessimisten ihr übliches Futter: Sieben Punkte “noch” nach unten, der VfL muss mit seinem aktuellen Niederlagenlauf aufpassen, nicht noch in den ungeliebten Abstiegskampf zu geraten.

Dabei hatte unser Vaueffell nach den Misserfolgserlebnissen in Darmstadt und gegen Leipzig in der ersten Halbzeit die Löwen ausreichend in Schach gehalten, um locker 0-2 oder 0-3 gar führen zu müssen.

Gregoritsch hatte als Geburtstagskind das tolle 0-1 per Fernschuss gemacht. Nach 15 Minuten des Abtastens in der Allianz-Arena hatten die Bochumer in Weiß das Kommando übernommen. Vom Commando war zwar keiner live vor Ort, aber 700 Bochumer hofften erneut auf einen Erfolg bei den Löwen nach der tollen Führung. Der VfL hatte das Spiel bei den verunsicherten Sechzigern gut im Griff, weil Schindler, Bülow und Co den Gästen aus Westfalen allen Platz der Welt zum Spielen ließen.

Bochum tat dies und Terodde hatte das 0-2 auf dem Fuß, doch der neue Keeper der Sechziger rettete mit dem Körper. Gregoritsch hätte auch die Chance zum 0-2 gehabt. Auch die weitere Dominanz im Ballbesitz nutzen unsere nicht zum Ausbau der verdienten Führung. Sie hätten die Sechziger damit ins bittere Tal der Tränen gestürzt. Aber hätte, hätte, Fahrradkette. Das galt auch gestern.

Sechzig kam ganz anders aus der Pause zurück. 16.000 sahen nun die Dunkelblauen unter Dampf, aggressiv, wollend, pressend, der “böse” (Marius) Wolf lief dem lahmen Zahirovic locker weg, zack 1-1. Nun waren plötzlich die Blauen am Drücker und machten Bochum mächtig Probleme. Ohne Benny Lauth (und die graue Joggingbuxe), aber mit einem aggressiven Forechecking, machten die Giesinger Bauern nun Druck, um demnächst nicht mit der S-Bahn übers Land fahren zu. Das 2-1 verhinderte Luthe und zunächst das Abschlusspech der Münchener. Auch Terrazino machte das 1-2 nicht.

Ein 1-1 wäre leistungsgerecht gewesen - nach zwei total gegensätzlichen Halbzeiten- doch der komische Skymoderator - so neutral wie Schwefelsäure - jubelte beim unglücklichen 2-1 in der 92. Minute. Und verdammt, ein Bochumer hob das Abseits auf, der Ball fiel einem Löwen vor die Füße von Stephan Hain: 2-1 der Schock für die Castroper.

Bastians gab im Interview zu, die Bochumer “seien selber schuld”. Das ist wohl so. Aber nun, nach drei Misserfolgserlebnissen in Folge, steht die Elf von Gertjan Verbeek unter Druck. Gegen Kaiserslautern muss am Maibendfestabend was kommen.

Sollte der VfL erneut verlieren, muss sich der Holländer auf den von ihnen ungeliebten Pressekonferenzen doofe Fragen stellen lassen. Zum Beispiel, warum der VfL weiter so viele dumme Tore kassiert.

Und wir in Bochum fragen uns, wie es im alten und neuen Jahr mit unserem Herzensclub weiter geht. Das sechste Jahr Abstiegskampf an der Castroper Straße? Ganz ehrlich, da hab ich keinen Bock drauf. Die ganzen Sparmaßnahmen des Vorstandes bringen nichts, wenn die Profis so lasch an ihren Gegner gehen wie gestern in Frötmanning.

Nein, zwei Niederlagen gegen die Giesinger, das ist wirklich shitte.

Tom,CB’93

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