Katzenjammer

Fußballfan zu sein ist eine emotionale Berg- und Talfahrt und gestern löste der VfL sein Ticket für’s DFB-Pokal-Viertelfinale. Nicht nur für die toll lauten über 2000 Bochumer (plus FCB plus Bologna) vor Ort war das eine tolle Erfahrung, nein, auch die Sky-Gucker wie ich mussten den parteiischen Moderator ertragen bis endlich das Spiel siegreich abgepfiffen wurde und Bochum nach Salmrohr, Kaiserslautern und Sechzig den nächsten Südclub ausgeschaltet hatte. Freude und Erleichterung pur stellte sich bei allen VfL-Fans ein, egal wo sie sich befanden. Nun hofften alle eine Stunde auf ein Heimspiel oder Heidenheim, es wurde der große FC Bayern München mit Pep Guardiola. Et voila. Da ist leider ein Ausscheiden auch zu Hause zu 95-99 % sicher und man kann auch ‘ne Packung kriegen. Das ist mal Fakt. Der Traum von Berlin ist damit ein wilder Science Fiction Film geworden. Aber träumen kann man doch als Fan weiter, anders als 1981 und 2011 Bayern im Ruhrstadion im Pokal zu besiegen, auch wenn es nur eine Minimalchance gibt.
Nun also die Bayern, gestern die Sechziger, wir müssen es nehmen, wie es kommt.

Dabei war die Leistung des VfL gestern wirklich erstklassig und gut. Wie gegen Paderborn ließ man dem klassengleichen Gegner keine Chance, Bochum dominierte in Rot und Sechzig lief hinterher in blau-weiß wie die zahmen Begleitkatzen von Siegfried und Roy: 15 Minuten ließen aggressive Bochumer den Sechzigern durch Pressing kaum Luft zu atmen, bis sich die Giesinger bis zur verdienten Führung durch Haberer etwas befreiten. Doch Chancen hatte 60 dabei kaum. Einmal versuchte es Adlung. Haberer hingegen nutzte das freie Mittelfeld, marschierte entschlossen, Körpertäuschung und Schuß, Ortega hatte beim 0-1 klar das Nachsehen. Dieses Tor war unumstritten.
Das Tor fiel in eine Phase, in der Sechzig aufkam und nun war das Spiel vor 20.000 Fans in Frötmanning wieder offen. Die Giesinger hatten in der ungeliebten Allianz-Arena mit “Red Bastards” ein Anti-Bayern-Plakat entrollt, doch sie spielten auch auf dem Rasen ähnlich überfordert wie gegen die echten Bayern.
Benno wirkte noch älter und ratloser auf der Bank, was sein holländischer Kollege aufgetischt hatte.
Als Mlapa fiel, pfiff der Schiri Freistoß, weil 60 bis dahin gut geholzt hatte. Dieser Freistoß war also schon mal Pfiffe wert, ehe ihn Hogland unabsichtlich durch Anköpfen der eigenen Hand ins Tor zum 0-2 beförderte. Das Tor hätte nicht zählen dürfen. Der Skandal den Bild-Online daraus machte ist nur albern und peinliches Nachtreten für das Aus der Berichterstattung von Bild über Bochum. Wer so schreibt, braucht sich nicht wundern, dass er rausfliegt.
Das 0-2 zählte und der Schiri war nun für die schwachen Blauen der Buhmann. Und dass der Sky-Mod im Sechzig-Trikot das Ganze kommentierte, halte ich für ein Gerücht.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben, Bochum spielte eine ganz souveräne 2. Halbzeit und hatte aus der FSV Frankfurt-Erfahrung gelernt. Die Spieler in Rot waren fokussiert und konzentriert, doch die Spieler von 1860 hatten auch keine Ideen, wie sie die Roten bekämpfen sollten.
Daher kann man dem VfL nur den Vorwurf machen, dass 0-3 in 2-3 Situationen nicht konsequenter gesucht zu haben. Einmal noch eine Aufregung, als der für Perthel gekommene Wyjnaldum den Ball unabsichtlich an den ausgestreckten Arm bekam: es gab keinen Handelfer und Bochum blieb damit das zweite Spiel ohne Gegentor, trotz Okotie und Adlung. Diese Serie kann gerne bis 2016 Bestand haben und ist in Duisburg möglich.
Der Mod bei Sky sah die Schuld bei Schiri und ständig tolle Ansätze der Kitties, also da hätte man auch den Sohn von Wildmoser kommentieren lassen können.
Der Schlußpfiff war Erleichterung pur, nur das Gelaber um Schiriglück und Terodde wird uns auf den Sack gehen und wie chancenlos wir gegen Bayern sind.
Aber da vermutet wenigstens keiner, dass der FCB verschoben wird.

Daher Glück auf, auf nach Duisburg, da ein schmutziges 0-1 und Weihnachtsfeier -bitte kommen.

Grüße an die Freak-Boys aus Bologna.

Tom;CB’93

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