Peter, immer wieder PETA

Es schlug ein wie eine Bombe. Nein, das ist gelogen. Nach den Spekulationen um Terrodde und Bastians - die heißeste Meldung des Sommers. Stimmt auch nicht. Wieder ein Schock für Bochum 18. - auch Quatsch: Eher so, Sommerloch: der VfL Bochum ist bei einem Ranking von PETA in der 2. Liga bzgl. der Veggiefreundlichkeit auf den letzten Platz gesetzt worden. So: Mon dieux!

Das hat gesessen. Schlimmer als der trübe Bochumer Herbst, zumindest wenn man Hardcoreveganer und VfL-Fan in einem ist. Viele Nichtbochumfans werden sich nun fragen, wie viele Leute nun in dieser exklusiven Schnittmenge sind.

Ich stelle mir das Ruhrstadion im Jahre 2019 vor, eine Dystopie. Dortmund gastiert mal wieder bei uns. Neben dem Neffen von Siggi bestellt jemand Humus-dip-to go, glutenfreies Brötchen um die Tofuwurst und Junglauch. Ein Fan sagt zu seinem Mann: “Du Schatzi, ich finde das alkohofreie Bier DABfrei hier toll in Bochum!”. Dann ruft noch einer per Hotline Innenminister Heiko Maas an, weil man regionalfeindliche Gesänge (”BVB-Hurensöhne”) gehört hat vom Block D. Da will ich mal das Gesicht des Borussen sehen. Ätsch, eure Titel sind ja schön und gut, wir sind 101 % peeceeee, voll modern PETA-zertifiert.

PETA - fragt sich ein anderer, waren das nicht so nackte Weiber? Nee, das war FEMEN…schade.

Ja, was komisch klingt, scheint ja teilweise ein Ziel von PETA zu sein. Während Peter immer gerne einen Job in Bochum hätte, erwartet die Tierrechtsorganisation PETA wohl, dass der VfL sich nun diesem Problem widmet. Also ein Verein, der noch darbt, soll eben neben der Dönninghaus auch Veggie sowie Demeter-Produkte verkaufen, damit die Tierrechtler zufrieden sind. Ob sich das für den Verein wirtschaftlich rechnet? Der FC Bayern ist natürlich auch da erster im Ranking, doch was dem VfL hilft, interessiert die Organisation vermutlich nicht wirklich. Taktisch geschickt preisgegeben im Sommerloch, können die Tierrechtler nun auf eine gewisse Publicity hoffen, bevor die EM richtig losgeht und PETAs Test Rang 345 im Ranking der wichtigsten Themen des Sommers einnimmt, direkt hinter der Hochzeit Katze-Cordalis.
Gut, neben BIO ist vegetarisch wirklich voll im Kommen (12 Prozent der Bevölkerung) in modernen Ländern und auch Veggies gibt es immer mehr hier. Das Thema kann man diskutieren, schaden tut es nicht. Nur, wieviel Promille der VfL-Fans schert das wirklich? Darüberhinaus ist es wichtig, quasi ein Grundrecht, auch im Stadion ein Veggiewrap mit Gemüssmoothie zu kriegen? Oder geht man einfach ins Café Treibsand und holt sich da einen Salat? Oder bei Mekkes?
Kann man nicht mal 4 Stunden im kulinarischen Mittelalter Fussek schaun?
Man kann über solche Versuche von NGOs Aufmerksamkeit zu kriegen nachdenklich die Stirn in Falten ziehen oder schmunzeln, aber der Effekt der negativen PR für den VfL ist nun dennoch da.

Letzter, das sitzt irgendwie drin. Gar nicht so dumm von PETA unsere Träume zu bedienen….gut, dass die alte Weco-Werbung ab ist ;-) ))

Aber ich als statistischer Durchschnittsfan frage mich, wie guckt wohl das Mädel im Block A-Kiosk, wenn ich im September nach Veggiealternativen zur Frikadelle frage. Die guckt schon immer doof, wenn ich ‘nen Kaffee bestelle. Ich trinke den “Coffee to go im Pappbecher chlorfrei gebleicht” demnächst fairtrade, für 5,80 Euro und rufe den Gästefans zu “Ihr seid gemein, singt das nicht!”

Gegen St Pauli mach ich ein Plakat, “Ich ess Tiere - rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr, ihr Lauchis!”
Wow….wie krass von mir.

Tom;CB’93

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