In der Hitze der Nacht

Was war das heiß gestern. Ker du. Aber auch das Duell Bochum gegen Hannover ist hitziger als das schnöde 1-1 Endergebnis suggeriert. Vor fast 20.000 Zuschauern hatten beide Teams die Chance, mit einem Sieg sich nach ganz weit oben festzusetzen und beide Mannschaften wollten das auch. Am Ende hieß der Sieger des Abends Stuttgart.
Eigentlich hätte dieser Traumabend mehr als 20.000 Zuschauer verdient gehabt, auch die Hannoveraner hatten nur 2000 Leute mit. Hannoi war da auf der West. Wir Muchachos hingegen hatten gegrillt, dann war der Weg ins Stadion bei meinen Mitfahrern von Alkohol begleitet, die Sonne brannte, eigentlich war alles angerichtet für einen Traumabend - und hätte Wurtz auch sein zweites Ding gemacht, dann wäre es perfekt gewesen. Hätte hätte …Fahrrad….kette.
Nach der Pokalpleite in Walldorf ging es beim VfL Bochum natürlich um einen Heimsieg, aber es ging auch darum, die Fans nicht mit einem weiteren Leistungsdefizit bzw. mit mangelnder Einstellung zu verunsichern. Es gelang, die Fans zu überzeugen, dass diese Mannschaft will. Verbeek hatte bis auf Mlapa seine vermeintlich erste Elf auf dem Rasen und diese hatte es schwer gegen den Absteiger, der Topfavorit auf den Aufstieg ist. Hannover war vor allem in den Zweikämpfen trotz seines niedriegen Druchschnittsalters sehr souverän.
Trotzdem begann Bochum nach 5-10 Minuten frech zu werden. Die Chancen zum 1-0 des VfL waren dennoch überschaubar. Die Roten störten den Spielaufbau des VfL konsequent und Blau-Weiß musste sich immer wieder mühsam frei spielen. Bis zur 25 Minute spielte dennoch eher der VfL als 96. Das änderte sich Mitte der 2. Halbzeit, dann kam die Sicherheit der Niedersachsen zum Vorschein. Bochum hat noch nicht das Laufspiel des letzten Jahres und wurde nach hinten gedrückt. Gegen Harnick, Fossum oder Füllkrug musste Riemann zeigen, was er drauf hat. Nach den schlechten Spielen gegen Union und Astoria spielte er gestern Weltklasse. Ohne ihn wäre ein 0-0 nicht möglich gewesen. Die VfL-Fans machten nicht nur gute Stimmung, sie konnten in der Pause am Bierstand aufatmen. Insgesamt sahen die Zuschauer ein spannendes, umkämpftes und abwechselungsreiches Spiel. Im Gegensatz zum 6-0 der Bayern gegen Bremen danach, sah man hier zwar keinen Topfußball, aber das Spiel war jederzeit aufregend, da es in jede Richtung kippen konnte.
Und in der 2. Halbzeit kamen die favorisierten Leinestädter noch mal mächtig auf, hatten aber wie in der 2. Halbzeit keine Effektivität im Abschluß. Da hatte ich mehr von Hannover erwartet. Bastians und Riemann als Türme in der Schlacht, der Marler Hoogland mit massiven Problemen hinten. Der neue Pole könnte da eine Alternative sein, bis Fabian wiederkommt.
Vorne hatte Quaschner gegen Sane’ null Schnitte und so wurde irgendwann Wurtz auf den Pin gestellt, weil ja Mlapa eine “rückenbedingte” Kopfauszeit hatte gestern.
Nein, das 1-0 war ein toller Konter und Wurtz vollendete großartig, so dass ich einen Jubelcut bekam. Und der tat garnicht weh. Blöd nur, dass Bochum keine Minute die Führung hielt, die sicher ein wenig das Spiel beruhigt hätte. So war es Sane’ vorbehalten, das 1-1 zu machen, er war eh der beste Rote (wenn er das dank WOB oder Köln noch lange ist).
Doch Wurtz lief nochmal auf Tschauner zu und das 2-1 wäre die Krönung des Abends gewesen, allein diesmal hielt der Ex-Pauli-Keeper. Schade. Das wäre es gewesen. So musste ich feststellen, der Kambodschamann, hatte gar kein Kambodschatrikot an. Verrückt.

Nein, Riemann hatte zwei Chancen gegen Harnick und Co sich in absoluter Spitzenklasse zu präsentieren und ein umgekehrtes 1-2 zu verhindern und man trennte sich verdientermaßen Remis. Hannover wirkte komischerweise reifer und Bochum entschlossener.

Aber gefühlt ist es das xte Spiel, in dem Bochum eine 1-0 Führung ein 1-1 Ausgleich folgen lässt. Man schafft es nie auf 2-0 zu spielen, diesmal war der Gegner extrem spiel- und kampfstark, so dass das 1-1 fast alle zufrieden stellte, vor allem aber die Art und Weise des Spiels. Aber ein Heimsieg hätte uns dennoch gut getan, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Dazu wurde der emotionale Dammbruch verhindert, man geht in die Länderspielpause (Ciao Schweini und Poldi) mit dem Gefühl;es war ein guter, aber kein optimaler Start des VfL. Hochstätter wird sicher noch nach einem Stürmer schaun, denn Quaschner und Mlapa bekommen insgesamt zu wenig gute Bälle von den Flügeln, sind andererseits auch zu schwach im Abschluß.

Und nun freuen wir VfL’ler uns einfach über ein schönes, entspanntes Wochenende mit Sonne und Bundesliga. Man lebt nur einmal.

Tom;CB’93

P.S.: Der Kambodschamann stellte fest, dass die Werbebande hinter dem Tor spielstrategisch gegen gegnerische Elfmeterschützen eingesetzt werden könnte. Oha. Satan.

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