Vogelwild

Der erste Auswärtssieg des VfL Bochum bei der alten BSG Wismut war nicht nur aufgrund der 2. Halbzeit hochverdient, nein, er war eher 2-3 Tore zu niedrig. Und der Sieg war wichtig. Nichtsdestotrotz rückte Bochum zur Tabellenspitze auf, die Länderspielpause kann zum Feintuning genutzt werden.

Die ersten 14 Minuten auf der Baustelle Erzgebirgsstadion sollten echt verrückt sein. Die Teams aus den Bergbaustädten legten fix los. Bochums aufgrund von einigen Verletzten umgestellte Elf begann sofort selbstbewusst nach vorne, aber das Spiel mit einer ersten Chance für die Veilchen. Doch schon nach zwei Minuten schickte Eisfeld Wurtz genial lang, der sprintete dem Auer Linksverteidiger locker davon und lies dem blonden Männelersatz keine Chance: 0-1. Bäääm. Ein schöner Konter, ein guter Start und auf der Bank des VfL scharten noch erstmals Merkel und (!) Gündüz ihre (offensive) Hufe - zu Gast in Sachsen.

Aber schon sehr kurze Zeit später flog ein Ball in den offenen VfL-Strafraum, Riemann klatschte unglücklich ab, vor die Füße von Pascal Köpke: der violette staubt ab zum 1-1. Wie gewonnen, so zerronnen. Und es ging so weiter: das zweite Tor von Skalatidis für den FC Erzgebirge Aue - wieder ein Abstauber, der Ball vor die Füße eines im Abseits stehenden Auers. Der macht das (irreguläre) 2-1. Dabei standen genug Rote dabei. Ärgerlich, aber auch ein doppelt doofes Tor, was nur möglich war, weil die neuformierte Abwehr noch immer unsortiert war. Aber Bochum haderte nicht, der VfL spielte munter weiter und in der 14. Minute war es nun Assistgeber Eisfeld, der von links zum 2-2 mit einem schönen Schuss traf. Das Spiel war wieder “auf null gestellt”, das Tempo wurde von beiden Teams etwas rausgenommen (logisch) und die löchrigen Abwehrreihen fanden sich nun wieder etwas und die jeweiligen Stürmer waren nicht mehr ganz so frei.

Dennoch hatte Wurtz kurz vor dem Halbzeitpfiff nur noch das Alu vor sich (42. Minute) und machte das 2-3 eben leider noch nicht.
Als wäre die Pause nicht gewesen, machte Bochum in Rot weiter wie die Feuerwehr. Eisfeld mit einem Riesending, Stiepermann ebenso und auch Mlapa verfehlten bis zur 50. Minute (dreimal) den Kasten des oft verdatterten blonden Debütanten. Aber die VfL-Führung blieb halbzeitübergreifend nach vier Bochumer Chancen aus. Sehr schade! Aber die Sachsen machten noch hinten ihre Faxen.

Als Stefano Celozzi raus musste, ging damit nach Perthel und Fabian die dritte nominelle Stammkraft aus der alten Viererkette, die mit Rieble, Dawidowicz und Gyamerah nun “no names” in ihren Reihen hatte. Diese mussten jetzt die Karre aus dem Dreck ziehen. Einmal verließ Sokou der Mut… auch auf Seiten der Hausherren fiel kein drittes Tor. Den gennanten Protagonisten kennt man übrigens vom “Dopingskandal bei RWE”, den gebürtigen Bochumer (möp!) und Tiffert, naja, der hat mal in Bochum gemächlich ‘ne Saison verbracht. Schneller und besser ist nicht geworden, der Christian, nur älter. Dafür pöbelt er gerne mal und musste am Ende mit Gelb-rot runter. Recht so.

Das 2-3 für Bochum fiel dann endlich nach einer schlechten Abwehr des Ersatztorhüters, Gyamerah holt sich den Ball am rechten Strafraumeck und ein geschickter Schuss sieht derselbe zu spät. Endlich fiel die hochverdiente Bochumer Führung. Aber statt eines möglichen 3-7 stand es zu lange “nur” 2-3. Mlapa schloss dann in der Nachspielzeit das hochverdiente 2-4 für Bochum nach einer Hereingabe ab. Das war das dritte Saisontor und der Schlußpunkt in dieser Partie.

Der VfL orientiert sich als Team aus der grauen Mitte wieder nach oben, während das große W so gegen den Abstieg spielt. Das neues Stadion bedeutet noch kein neues Team: siehe Halle, Magdeburg und RWE….

Die 150 VfL-Fans fahren jedoch frohen Mutes 500 km nach hause und konnten endlich einmal einen Auswärtssieg bejubeln. Was wohl der Kambodschamann gerade denkt?

Ich denke, jetzt kommen mit SVS, FCK und FCH Gegner für eine mögliche Serie, aber die Bochumer Wundertüte…… Warten wir ab, was noch kommt.

Die aktuellen Abwehrprobleme kommen nun mal auch von den diversen Umstellungen. Die Spieler hinten für sich alleine sind ok (Dawidowicz, Rieble, Gyamerah), aber da braucht die Mannschaft halt Zeit und wir Fans weiter Geduld…. und nach vorne ist man erstaunlich agil, Eisfeld war toll, ebenso Wurtz und Stiepermann.

Daumen nach oben, Gerjan und Christian.

Tom;CB’93

P.S.: Grüß an Fabu, er weiß warum!
Und natürlich mein Beileid den Opfern der Brandkatastrophe im Bochumer Bergmannsheil.

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