Abrutschen in Zeitlupe

Gebratene Mandeln, Glühweinduft, Stollen und “Last Christmas”, da lockte in Dresden der legendäre Striezelmarkt die VfL’ler - und Bochums Auswärtstroß kam in die Landeshauptstadt - mit ihrem nicht immer guten Image aber der Traumsilhouette. Der VfL spielte am Ende 2-2 bei Dynamo Dresden. Ein Punkt, ein Sieg der Moral, etwas glücklich, aber aller Ehren wert - mit der Bochumer Rumpfelf. Punkteteilung, zwar drittes Spiel sieglos in Serie, aber die 6. Auswärtsklatsche (mit dem Pokal) in dieser Saison noch mal verhindert, das 19. oder 20. Spiel saisonübergreifend mit Gegentoren……wir rutschen in Zeitlupe nach unten…aber ganz, ganz langsam, trotz des Punktes - oder wir bleiben 11.ter.

Am 1. Advent gab es in Dresden einen wichtigen Punkt für die Moral zu holen - für ein sehr, sehr stark ersatzgeschwächtes Bochumer Team, das sich stets redlich mühte. Aber hinten bekamen die Bochumer Grünschnäbel den Laden nie richtig dicht. Und oft hatte Bochum nur Glück, nicht um die Pause zwei bis drei weitere, mögliche Gegentreffer kassiert zu haben. Rieble, Gül, Hoogland, Wydra, (!!!) - dazu ein erneut schwacher Stiepermann - hätten wie der VfB Stuttgart bei Dynamo enden können - mit ‘ner fetten Klatsche. Aber Bochums Moral bleibt intakt. Und das alleine macht Hoffnung für Ostwestfalen und die Löwenjagd.
Dazu muss man auch noch sagen, war der wackere VfL in Anfangsphase unfähig, einige glückliche Fingerzeige zu nutzen. Dresden hatte - wie letzte Woche der VfL - ein reguläres Heimtor geschossen, der Ball war über der Linie, doch auch diesmal gab der Schiri das 1-0 zu Unrecht nicht. Das war erst mal Glück für den VfL und seine Elf.

Dann kontrollierte der VfL Bochum das Spiel auch kurzzeitig, und nach einer Ecke, machte der (freie) Wurtz das 0-1. Jubel der 800. Dieser saarländische Striker wird uns in Bielefeld gelb-bedingt nun auch noch fehlen - Käse. Da hätten die Westfalen nachsetzen können und müssen, wer weiß, was nach dem 0-2 passiert wäre. Das Problem ist aus dem Vorjahr bekannt, man setzt nicht genug auf ein weiteres Tor und kriegt vermeidbare Gegentore. Aber dieses totale Schwimmen der Abwehr erinnert an die Anfangszeit unter Verbeek, wo man hinten auch schon mal “vogelwild” spielte. Da werden “Lügenpresse”-Fragen kommen auf Pressekonferenzen, die man nicht mehr so leicht arrogant wegwischen kann. “Wieso wird Bochums Abwehr so oft zum Torso?” - wird da gefragt werden: Klar, Fabian, Bastians, Perthel und Celozzi sind die komplette (absente, weil verletzte) Viererkette und diese fehlte in Sachsen augenscheinlich (Dazu Eisfeld, Stöger und Quaschner) und damit war für Neuhaus’ Dresdener der Weg frei zum verdienten 1-1 Ausgleich (Stiepermann zu langsam). Und dann stürmte der SVD zum schnellen 2-1, weil Novikovas am 16er dumm dribbelte und Kutschke Riemann alt aussehen lies. Dynamo kippte das Spiel furios, dann drehte Schwarz-Gelb richtig auf vor über 27.000 Fans.

Bochums wenige Chancen verpufften nun etwas in der Vorweihnachtszeit. Man kriegte Angst vor dem TV als VfL’ler.

Dresden kam dominant aus der Pause, Riemann, Alu und Glück retteten die Bochumer über die Zeit hinweg, bis Gertjan mit Dawidowicz, Gyanerah und Gündüz neue Impulse setzte - und Mlapa und Wurtz nun versuchten, aus den großen Schuhen von Terodde, Bulut und Terra hinauszutreten. Erst gab es zwei bis drei Fahrkarten, dann machte Mlapa das 2-2 und bestrafte die Dünämös, die allzu siegessicher und passiv geworden waren. Der Hattinger Neuhaus darf nun im CE31 von Bochum nach Hattingen fahren, ohne sich allzu diebisch zu freuen. Fuchs Verbeek hatte das Ruder mit der intakten Moral seines Notteams rumgesissen und die Fachleute und die Fans ziehen den Hut. Aber in der Tabelle sieht man das nur bedingt.

So geht es mit Trotz nach Bielefeld. Und ohne Wurtz……..aber mit heißem Herzen. Diesmal nehm ich den Zug.

Aber irgendwie kriegen wir auf der Alm elf Mann aufs Feld, wetten?

Tom;CB’93

P.S.: Gruss an die vielen Sonderzugfahrer (auch die, die den Zug verpassten) und die Geburtstagsdrohne

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