Bayern 3 dreht durch

Weiberfastnacht, also am Donnerstag, ging’s mir aber mal richtig schlecht, so richtig. Nicht was ihr denkt. Aber so mies, da hätte nicht mal Zlatans Tore, der Kambodschamann und seine Theorien geholfen oder gar drei Ibuprofen. Ich hatte zwei, nur mal so. Da war der Freitag im Vergleich richtig gut und ich hörte beim Weg zum Supermarkt in Zwiesel, Niederbayern mal Bayern 3. Ihr denkt….., ihr habt recht. Die hatten die Sendung “Bayern 3 dreht durch”, das Motto einer Faschingssendung, wo sich Hörer Dinge wie “Cheap Thrills”, “Summer of 69″ oder “Hupabaluba” geben konnten, so richtig verrückt - ihr versteht schon.

Ungefähr so kreativ und funky wie die DJane des Bayrischen Rundfunks spielte der FCN heute - gegen den auswärts seit Oktober 16 in Aue sieglosen VfL. Der Glubb verschlimmerte mit dem 0-1 vor 25.000 Livezeugen seine trostlose Zweitligaheimbilanz in dieser Saison. Bochum feierte den zweiten Sieg in Folge, zwar erneut ohne spielerisch zu glänzen, aber mit Kampf, Willen und Spukke. Diese neuen Tugenden erzwangen das Glück im Grundig-Stadion, das in Hannover fehlte. Nun ist Bochum 10., hat etwas mehr Luft nach unten und erwartet frohen Mutes F95 am Freitag im alten Westschlager.

Doch das alles begann ja nicht so, das man sagen konnte, war eh klar. Erst mal drehte Bochum in drei Minuten am Samstag ein 0-1 zum 2-1 gegen Würzburg. Das machte Kräfte frei im Kopf, das sorgte aber dafür, dass neben Eisfeld, Stöger, Celozzi, Perthel, Bandowski und Fabian auch noch Stiepermann und Weilandt fehlten (5. Gelbe Karte!).

Bochums Trainer Verbeek hatte nur 17  fitte Spieler, die er im ICE nach Nürnberg schickte, aber die bildeten eine Einheit, die um die Bälle und Räume kämpften, bissen und kratzten.

Und Nürnbergs Trainer Schwartz fehlten eben Burgstaller (und Schöpf ;-) )) in seinem Team jegliche Form von Killerinstinkt. So lachte die Sonne über der Max-Morlock-Allee 1, aber das Glück und die Torgefahr fehlten an diesem Sonntag.

Bochum fand 30 Minuten nach vorne nicht statt, aber man kann auch sagen, Verbeek hatte den 11 Leuten, die er hatte, das verordnet, was möglich war. Rennen, kämpfen und kratzen, das taten die weißen Bochumer, aber bis zu Wurtz Pfostenschuß stand Bochum nur defensiv stabil. Riemann musste 2-3 Mal toll parieren, aber sonst blieben die schwarz-roten recht ideenlos.

Dann Gyamerah auf rechts, tolle Vorarbeit, Schuss an den Fünfer und Quaschner, ja Quaschner nagelt ich unter die Latte. 0-1, das war nicht unbedingt so zu erwarten, aber enorm effektiv.

Dass man das 0-1 zur Pause hielt war wichtig. Bochums Block war prall gefüllt - und das muss man auch mal erwähnen - ohne die unermüdlichen 200 Ultras gäbe es auswärts vermutlich nicht nur einen ziemlich kleinen und extrem leisen Block. So war er laut und richtig gut und das 0-1 machte irgendwie Mut.

Dann kamen die Franken und erspielten sich viele Situationen, aber hatten eben keinen Punch, keinen Torjäger. Aber Riemann schien wirklich einen Sahnesonntag erwischt zu haben und blieb sauber. Bochum konnte nicht auf 0-2 spielen, Nürnberg rannte stumpf an. Als Mlapa ging, kam Canouse, da hielt man irgendwie bis zur 94. Minute das 0-1. AUSWÄRTSSIEG!

Klar, der Gündüz gab alles, hatte einen Cut, hatte fast das 0-2 vorbereitet….aber man erzitterte sich ein 0-1,was nicht hochverdient, aber enorm schön vom Resultat her war.

Man kann sagen, Nürnberg können wir (dafür baut Nürnberg stabile Stadionparkplätze), wir können sogar auswärts zu Null, wir können Fasching ohne Mummenschanz und zweimal in Folge siegen.

Ich fuhr vom Bayrischen Wald nach Mittelfranken an einem tollen Tag, hörte BR Klassik (um Bayern 3 zu vermeiden) und fühlte mich toll, erleichtert und glücklich. Fußball ist sicher nicht alles im Leben. Aber mit Siegen seines Herzensteams ist so Vieles leichter und den Sonnenuntergang war richtig romantisch. Ich will nicht wissen, was passiert wäre, wenn Weilandt und Wurtz Sonnabend nicht gedreht hätten.

So hab ich die Backen voll gegen Fortuna.

Tom;CB’93

P.S.: Gruss an Sven B. plus Kumpel, die Fiege Botschaft Passau, Olli und Melanie und an meinen Papa

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