Aufstand im Auenland

Die erste Farbe, die meine Tochter liebt, ist lila. Damit hätte der Aue eine gute Chance bei ihr, rein farblich gesehen. Sonst ist Lila mit Aue, Osnabrück und Co eher dünn besetzt in der Fußballszene (Blau, Rot, Grün etc.). Und auch für Sonntag im Ruhrstadion ist der FC EA nicht so das echte Zugpferd im Vergleich zu den Rot-Weißen aus Düsseldorf. Aber man muss als Heimteam„auch selbst ziehen“, also die Mannschaft des VfL und die drei Heimspiele 2017 gegen KSC, Würzburg und Düsseldorf stellten sich mit Remis, Sieg und Niederlage rein ergebnistechnisch und auch spielerisch als sehr überschaubar dar. Hier muss dann immer der Hinweis auf die vielen Verletzten kommen. Und vom Sommer noch der Hinweis auf die Abgänge. Und der Hinweis aus die Schiris.

Und die Abgänge werden gegen die Veilchen nicht weniger, die Fehlenden werden gefühlt immer mehr. Was ist da los? Da fehlt ganz vorne Mlapa, immer noch Stöger, Eisfeld und dazu Perthel, Celozzi, Fabian und nun auch Hoogland. Das nagt an der Mannschaft, das nagt am Trainer (…der in diesen Sekunden Papa werden könnte, vielleicht mag seine Tochter (?) eher orange!) und es stellt sich ein Mittelfeldplatz ein, der 8 Punkte Luft nach unten bietet.

Das heißt, Bochum sollte nicht verlieren, um Aue nach dem Trainerwechsel und dessen Premierensieg wach zu küssen wie Dornröschen. Das wäre fatal, aber dazu muss es auch nicht kommen am Sonntag um 15.15 Uhr.

 

Dabei sind Spiele gegen die Erzgebirgler immer etwas kurios. Ich kann mich persönlich an eine 2-1 Niederlage und eine 0-1 Niederlage in Aue erinnern - und eine schlimme 6-1 Verlade im Schnee. Da war der Ball orange und ständig hinter der Linie, bin während des Spiels wutentbrannt nach Höhenberg zum Spiel von Viktoria Köln gegen RWE gefahren, um das 6-1 zu verpassen.

Aber da war auch ein grandioses 6-1 gegen die alte Wismut zu hause und in der Hinrunde siegten wir 2-4 auf der Baustelle Erzgebirgsstadion. Es gab auch große Siege.

Aue spielt wie Bochum - mal so, mal so -, diese Saison meistens eher nicht so gut, was für das Duell am Sonntag nichts heißt.

 

Denn Bochum bleibt auch nach dem Last – Minute - Ko gegen Düsseldorf heimstark, das Spielerische kommt dann in zwei Monaten wieder. Ach Mist, da ist ja nur noch das Heimspiel gegen St. Pauli! Schade.

 

Die Heimstärke Bochums muss aber 2017 neu bewiesen werden: Quaschner und Wurtz müssen Sturmtank Mlapa ersetzen, über die Flügel werden Gündüz und Weilandt kommen und hinten bleiben Rieble, Gayamerah, Dawidowicz und Bastians erste Wahl.

 

Im Mittelfeld fehlen Eisfeld und  Hoogland (auch hinten) sowie Stöger dem Spielwitz des VfL wirklich sehr. Die alten Außenverteidiger Perthel und Celozzi machen als fehlende Flankengeber von sich reden. Die Lücke ist einfach wirklich zu groß, als das Rieble, Wydra und Co das stemmen können, zumindest vom Spielwitz. Aber rennen, kämpfen und laufen kann man immer.

Andererseits hat man letztes Jahr nach einem tollen Auftakt, auch Spiele verloren oder nicht gewonnen, weil bei guter Spielweise der letzte Witz und Punch fehlte. Das fehlte auch in Stuttgart, wo man wieder vergaß das 0-2 zu machen.

 

Aber wenn am Sonntag „Schachtscheißer gegen Schachtscheißer“ spielen, der 11. gegen den 16. der Tabelle, dann erwartet auch niemand einen Schönheitspreis dafür, als spielten Paris gegen Barcelona in der Championsleague oder Brasilien gegen Argentinien in der Copa. Das wird das Duell Dezimiert gegen Maurer featuring Hausmannskost. Und das kennen wir ja an der Castroper Straße, das ist okay.

 

Die Mannschaft aus Sachsen muss siegen, will man die Aufholjagd fortsetzen und der neue Trainer Tedesco hat gegen den KSC die Abwehr schon mal stabilisiert. Dazu kommen Routiniers wie der Ex-Bochumer Tiffert und Nazarov, dazu junge wie Pascal Köpke. 

Das heißt, beide Teams werden ihre Probleme haben ein herausgearbeitetes Tor zu schießen und die 14.000 Fans, die dann live dabei sind, wollen sehen, dass die von Aue viel größer sind. Bochum ist daher schon Favorit gegen Aue und wir wollen gewinnen.

 

Denn, um Teams wie Aue zu dominieren, braucht man Geduld, Zähigkeit und 100%-Aufmerksamkeit, bei einem Rückstand könnte es schwer werden. Und das will ich sehen.

 

Ich tipp nicht 1-1, keine Angst, ich tippe 1-0.

 

Bochum würde damit die Abstiegszone aus dem Blick kriegen und in der Tabelle weiter nach vorne rutschen. Das scheint nicht das ganz große Ziel, aber ist realistisch. Und so „Hans-Guck-In-die-Lufts“ sind ja nicht so viele im Vonovia-Ruhrstadion.

 

 

Tom,CB’93

 

P.S.: Happy Birthday, Mats, du wurdest beim 1-0 gegen BMG (gestern) vor 13 Jahren geboren ;-)

 

 

 

VfL: Riemann - Rieble, Bastians, Dawidowicz, Gyamerah –Stiepermann, Losilla — Gündüz - Weilandt - Wurtz

Tom,CB’93

 

 

 

 

 

 

 

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