Osterhasen als Auslaufmodell

Karfreitag ist Tanzverbot. Das riecht nach Rebellion, Sit-in gegen die Pfaffen, der Joint kreist - und man singt Lieder von „We shall overcome!“ bis „Kids“. Karfreitag ist jedoch kein Spiel und hinter uns liegt eine komische Woche, wo der bundesdeutsche Fußball ziemlich nackt dar stand. Erst gingen Bomben hoch und dann verloren alle D-Teams, zwei davon aus der Nachbarschaft. Die Stimmung war wenig auf den Sport fokussiert. Erst wenn die Fastenzeit endet, können sich alle Bochumer außerhalb und in ihrem Osterurlaub auf den VfL und Sport konzentrieren, wenn sie mögen. Ostersonntag soll das VfL-„Siegfasten“, was nach dem 0-1 in Nürnberg am Karnevalssontag begann, enden. Es muss enden, denn sonst wird es eng - und der Nikolaus käme dann im Winter uU mit Drittligaroute. Merde. Und das will keiner. Das kann keiner wollen und es wäre eine Katastrophe. Man müsste die Ausgliederung als billiger Drittligist diskutieren, der nach Lotte muss.
Also, wer Gertjan Verbeek so locker niederländisch im NL-TV über den großen FC Barcelona erzählen hörte, der kann erahnen, so entspannt ist der Trainer in Bochum auf PKs an der Castroper nur selten. Nichtsdestotrotz gaben sich die VfL-Spieler um Bastians relaxed, die wurden nicht müde zu sagen, alles normal, alles sicher, „wir haben alles unter Kontrolle.“. Na dann.
Wer hingegen die magere VfL-Bilanz bei den Heimspielen 2017 sah und analysiert - und vor allem die Offensivbemühungen von unserer Zuckertruppe, der fragt sich schon, haben die wirklich alles unter Kontrolle? Und was passiert, wenn uns Fürth Sonntagmittag einige Eier ins Nest legt - und es kalauernd heißt „Fürth führt“, ist dann immer noch alles unter Kontrolle? Was sagt Günna P. auf 98,5 dann? Ist dann das VfL-Publikum immer noch so engelsgeduldig wie die ganze Saison schopn? Werden sich die 5-7 Journalisten immer noch brav belehren lassen vom knurrenden Trainer, der ihnen suggeriert, nur er habe Ahnung? Wird der spezielle Bochumer Bild-Boykott und die damit verbundene geringe Berichterstattung in den Springergazetten immer noch als zielführend betrachtet werden bei Hochstätter? Ist dann nicht Panik angesagt in Westfalen – aus gutem Grund!
Dann geht’s zum Spitzenteam nach Braunschweig und hat man dann immer noch 34 Punkte, könnten Bielefeld, Aue und Pauli gefährlich nahe kommen. Das wäre ein Rendezvous, was kein Blau-Weißer will.
Positiv ist natürlich die Spannung kehrt zurück, die Leute lieben ja den Thrill mehr als das graue Mittelfeld, was Bochums Ziel nach Verkäufen und Verletzungen gewesen sein muss.
Aber wenn ich mir vorstelle, Fürth kommt entspannt und gerettet;Weiland, Stöger und Wurtz wollten sich sportlich vor 12 Monaten beim VfL verbessern im Gegensatz zu den Franken, dann ist die Gegenwart mausgrau wie das Wetter in NRW.
Nun fordert Wurtz die Wiedergutmachung (auch fürs 1-2 im Hinspiel?) gegen seine alten Kameraden und seine Posi der letzten Wochen, die 10, kann wieder durch Eisfeld belegt werden. Dadurch können Mlapa und Wurtz endlich wieder ihre alte Torgefahr, generieren. Denn Bochum ist zwar seit 5 Spielen ungeschlagen, hat aber auch 300 Minuten nichts mehr getroffen außer Pfosten und gegnerischem Torwart. Allerdings ist die Defensive auch stabil.
Das wird die 15.000 Fans am Sonntag beschäftigen und so ist auch diesmal wieder ihre besondere Sensibilität gefragt, denn Pfiffe, das wissen wir ja, bringen nun nicht die Sicherheit, die man zum Tore schießen braucht. Nur support hilft dem Team.
Mlapa wurde in Heidenheim rausgenommen und auch gegen den FCK, sah man wenig Brauchbares von ihm. Er stagniert in der Entwicklung, Wurtz muss die Posi wechseln.
Dazu fehlen die Vorstöße von Perthel, die Ballsicherheit eines Celozzi und Stögers Ideen. Ja die Flügel lahmen seit langem, aber es sind auch nur noch 5 Wochen bis zum Ende. Und nächstes Jahr – Riemann wird vom HSV umworben – sind eh wieder neue Optionen dar. Wenn man drinbleibt.
Spielerisch sind die Franken stark, aber das Siegtrio „Würzburg-Nürnberg-Fürth“, will ich Sonntag dennoch „fertiggemacht“ sehen. Aber was ich will und was passiert, das sind zwei verschiedene paar Schuhe. Ich würde mir wünschen, dass wir Sonntag den Kleeblättern drei Eier ins Nest legen und entspannt zur Eintracht reisen.
Ich trau mit mal ein 3-1 zu tippen zu und nein, von einem 1-1 oder gar einen erneuten 0-0 will ich diesmal nichts hören. No way.
Und ich bin mir sicher, der Kambodschamann will das auch nicht.

Sonntag, 13.30 Uhr, Vonovia-Ruhrstadion
Bochum: Riemann – Gyamerah, Hoogland, Bastians – Losilla, Janelt – Gündüz -Stiepermann- Wurtz- Quaschner – Mlapa
Fürth: Megyeri – Caliguri – Franke – Gießelmann – Pinter , Hofmann – Narey – van den Bergh – Zulj – Dursun - Berisha

Tom;CB‘93

P.S.: Gruss an Sven B., die Isar Floßfahrt wird rocken!

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