Halloween oder Deutschland im Herbst

Als am Dienstagabend in Aachen für Nostalgiker der Traum von der Finalserie 1968-1988-2008 zerbrach, wurde auch dem letzten Optimisten vor Augen geführt, dass dieses Jahr genau so bitter werden würde, wie viele Jahre in der Bundesliga, wo es nur um die nackte Existenz ging. Doch nicht nur 9 Pflichtspiele ohne Sieg, seit dem 24. August, wo man noch Shorts tragen konnte, sind der Knackpunkt, sondern vor allem die Art und Weise wie. Mal wieder, wie immer in den letzten 36 Jahren, hatte man die drei besten verkauft, vor allem Drobny und Zwetschge tun uns sehr weh. Das Angriffsspiel hat keine ordnende Hand mehr, Dabro und Zdebel kämpfen in der Defensive mit sich selbst, auch Maltriz und Yahia kämpfen im Abwehrblock mit Formschawankungen, die Frage ist meist, wer macht den entscheidenden Fehler! Vorne ist Epalle reif für die Tribüne, Bechman wie immer für Gesprächstherapie. Sestak wird falsch eingesetzt, Miciel”The Killer” kriegt zu wenig Bälle. Die leidende Stammformation, die mit Concha, Sestak und Fuchs gute Pöler hat, kann der sachliche Schweizer keine Motivationsimpulse und Reizpunkte mehr geben. Die Taktik ist manchmal verwirrend und Fehler wie die Drsekeinwechselung (den will ich nie wieder bei einem Meisterschaftspiel sehen!) für Grote gegen Aachen und vor allem gegen Nürnberg kosteten Spiele und Sicherheit. Stuttgart war der Höhepunkt in der Fehlerreihe des Coaches, die er sich schon letztes Jahr und in Köln geleistet hatte. Erstes “Koller raus” kam auf dem Tivoli.

Da sind wir bei Sonntag, 17.30 an der Castroper Strasse. Das Ruhrstadion wir 13.000 bis 15.000 Zuschauer begrüßen, 300 aus der VW-Stadt, vermutlich um den Seigenschal (über der Krawatte!) und die exaltierte Brille des Profilkneurotikers Magath zu sehen und um zu sehen, wie die Ostkurvler sich Sonntag zur Kaffee-und-Kuchen-Zeit verhalten. Es wird ein Geduldsspiel. Diese Mannschaft, ist nach Kuntz und dem Etat gesprochen, nicht auf unserer Augenhöhe, mit Marcellinio und Dejagah (bei uns wird er wohl spielen, wobei mir persönlich eine Woche in tel Aviv am Strand gefallen würde!) wird sie uns einheitzen. Es wird ein Kampfspiel, viele tippen auf Niederlag, ich sage 1-1. Pfiffe wird es trotzdem geben, denn die Stimmung ist im Arsch (seit Deinstag umso mehr) und kommt nicht schnell die Wende gegen MSV, Bielefeld, KSC und Rostock (Schalke ist nen Bonuspsiel), dann greifen die üblichen Bochum-Mechanismen. Fans pöbeln, die Verantwortlichen mahnen zum Schulterschluß, Allgemeinplätze, keine Schnellschüße, nix passiert. Phrasen des Aufsichtsratsvorsitzenden, trotzige Vertragsverlängerung für Koller, Niederlagen, leere Kurve, Resignation, Ironie, Trotz, Kälte.

Bochumer Rattatoiulle im Herbst 2007. Ewig grüßt das Murmeltier. Kann man Magath noch hassen wegen seiner gigantischen Selbstüberschätzung, sind die Bochumer Verantwortlichen eher unfreiwillig komisch.

Naja, sechs Abstiege, irgendwann wirds halt passieren….

Tom, CB’93

 

 

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